Aus Fleisch und Blut

Wenn du dir überlegst, wie du gern wärst, brauchst du doch nur … Jetzt nicht? Vielleicht morgen. Dein Herz ist leer? Der Kopf zu voll. Schnitt und Schluss. Lieber fragst du andere. Wenn du sie dann nach ihrem Leben fragst, wie neulich bei dem am Tresen, dann kriegst du auch nur den Schmerz zu hören. Zwischen ein paar Bier wirst du mutig. Fragst, mit wem er sich verbunden fühlt. Und dann? Seine Frau ist ihm abgehauen. Woran liegt es bloß, dass alle Geschichten vom Zusammen gehören immer nur vom Getrenntsein erzählen? Wenn das Gespräch beim Chef auch nur das übriglässt: Hoch gelobt und trotzdem tief gefallen. ´Zig Dinge machst du wirklich toll, sagt er, aber dieses Eine, das musst du noch verändern. Woran bleibst du hängen? Doch an dieser einen Sache. Aber sage mir doch mal: Warum bringst du deine Tage und Nächte damit zu, gegen dich selbst zu kämpfen? Warum bist du immer dabei, alles an und in dir zu vermessen. Den Vorsprung zu dem vor dir und dem dahinter. Wer gibt dir das Maß dafür vor? Doch du nur selbst. Versteck dich nicht dauernd vor deiner Verletzlichkeit. Sie ist nämlich der Keim von Freude, Kreativität, von Zusammengehören. Glaube mir, dein Leben, es ist ganz groß. Weil es Leben ist. Und zwar Deins. Nicht das von anderen. Worauf wartest du? „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben“, heißt es doch.
(Wort zum Sonntag, Dithmarscher Landeszeitung, 25.03.2017)
Grafik: GraphicStock

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